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Liebe geht durch den Magen

Für einen verwöhnten Gaumen mag die baltische Küche eher einfach sein. Viele belächeln sie als „arme-Leute-Küche“, denn es wird mit Vorliebe alles in den Topf getan, was aus unmittelbarer Nähe stammt - am liebsten aus dem eigenen Garten, aus dem See und aus dem Wald.

Die Beerenvielfalt in den Wäldern lädt zum Selbstpflücken ein. (Foto © Aron Urb, EEA)

Dadurch entstehen Kreationen, die auf den ersten Blick zwar bescheiden wirken, in der Zusammensetzung aber durchaus die eine oder andere Überraschung bringen.
Wer auf Reisen geht, neigt gern dazu, auch den Gaumen „reisen“ und Fremdes kennenlernen zu lassen. Was sollte man aber in den Baltischen Ländern gekostet haben?
Über den Geschmack lässt es sich bekanntlich nicht streiten, deshalb ist jede Empfehlung eine sehr persönliche und hilft eher, Neugierde und Lust auf Neues zu wecken.

Es gibt zwei Dinge, die nahezu synonym für die Baltische Küche stehen: das dunkle Roggenbrot und die Kartoffel.
Mit einer jeweils leicht anderen Rezeptur backen die drei Völker ihr Roggenbrot, das beinah zu allem passt: pur oder mit Butter, manchmal geröstet als Beilage oder als Grundlage zu anderen Gerichten. Es wird sogar zu Suppe verkocht, um es dann kalt als Dessert zu reichen.

Beliebte Beilage zum Bier: Brot mit Knoblauch geröstet. (Foto © Andrius Aleksandravius)

Ähnlich wie das Brot wird auch die Kartoffel in allen drei Ländern groß geschrieben. Eine warme Mahlzeit ohne Kartoffeln ist fast unvorstellbar. Dabei wird die Knolle nicht nur gekocht oder gebraten; so können auch Kartoffelkuchen und Kartoffelsalate, Kartoffelpuffer aus geriebenen oder gekochten Kartoffeln die Speisekarte bereichern. 

Das vermutlich exotischste litauische Gericht ist eine Kartoffelwurst - „vėdarai“– mit geriebenen Kartoffeln gefüllt und im Ofen gebacken.
Ein anderes traditionelles Gericht, was zu einem Litauen-Urlaub gehört, ist „cepelinai“ (Zeppelini), große Kartoffelklöße aus gekochten und geriebenen Kartoffeln, gefüllt mit Hackfleisch oder Quark, je nach Region können sie auch mit Pilzen gefüllt auf den Tisch kommen, serviert in einer Soße aus viel Schmand, Speck und Zwiebeln.

Cepelinai - ein Genuss nicht nur für Litauer (Foto © Andrius Aleksandravius)

Sucht man einmal Abwechslung von den Kartoffelgerichten, kann man unterschiedliche Getreidearten ausprobieren. So lieben die Esten ihre Grütz-Bratlinge mit geräucherten Strömlingen, den Ostsee-Heringen.

An heißen Sommertagen sorgt die kalte Rote-Beete-Suppe für eine herrliche Erfrischung. Gereicht wird diese mit Schmand und natürlich Dill verfeinert.

Bei der kalten Rote-Beete-Suppe darf Dill nicht fehlen. (Foto © Andrius Aleksandravius)

Auch beim Nachtisch ist viel Getreide im Spiel. So ist der Lieblingsnachtisch der Esten aus Kama-Mehl, einer Mischung aus Roggen-, Hafer-, Erbsen- und Gerstenmehl, gemacht. Mit Quark oder Joghurt und Moosbeeren verfeinert, gehört die „Kamakrem“ (Kamacreme), kurz nur Kama genannt, zur traditionellen estnischen Küche.
Frisches aus dem Wald gehört auch in die Füllung der traditionellen litauischen Teigtaschen (Tinginiai), die am liebsten mit frisch geriebenen Blaubeeren gereicht werden.
Eine weitere litauische Spezialität - Šakotis ist ein auf offener Flamme zubereitetes Gebäck, was dem deutschen Baumkuchen ähnlich ist.

Das litauische Šakotis wir im offenen Feuer zubereitet (Foto © I. Gelunas)

Unvorstellbar ist ein Aufenthalt im Baltikum ohne Piroggen - Teigtaschen mit unterschiedlicher, meist herzhafter Füllung. Traditionell gehören da Speck und Zwiebeln rein, es wird aber auch Kohl, Karotte oder Käse hinein gefüllt.

Pīrāgi, pierogi und pyragas...

Genauso bekommen auch die so beliebten Pfannkuchen alle möglichen Füllungen. Zum Frühstück werden diese gern süß gegessen mit Quark oder Beeren, später am Tag auch herzhaft mit Käse, Fleisch oder gar Pilzen gefüllt.

Wer nach dem Essen einen Käse sucht, soll den lettischen Kümmelkäse - Janu siers, kosten. Traditionell wird dieser aus Rohquark und Frischmilch gekochte Käse zur lettischen Mittsommerfeier - am liebsten selbst gemacht - gereicht. Man kann ihn aber auch zu jeder anderen Jahreszeit und mittlerweile auch in unterschiedlichen Variationen, nicht nur mit dem traditionell üblichen Kümmel, bekommen.

Der Kümmelkäse schmeckt auch geräuchert (Foto © D. Jakstaite)

Jätku leivale! Labu ēstgribu! Gero apetito!

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